- Home
- Collections
- Bochumer Studien zur Philosophie (vols. 1–56, 1982–2015)
Bochumer Studien zur Philosophie (vols. 1–56, 1982–2015)
/content/collections/jbe-2015-bsp
Bochumer Studien zur Philosophie (vols. 1–56, 1982–2015)
OK
Cancel
Price: € 5734.10 + Taxes
Collection Contents
4
results
-
-
Eriugenas negative Ontologie
Author(s): Sebastian Florian WeinerRecently, there has been an upsurge of interest in the work Periphyseon of the early medieval philosopher John Scot Eriugena. Previous research has classified the book either as a piece of Neoplatonic philosophy or as part of the Latin dialectic tradition, which has led to one-sided interpretations. The present publication focuses instead on the philosophical claims defended in the Periphyseon itself, examines its originality and discusses the soundness of its argumentation. As a result, a hitherto unnoticed basic thought of the work has been uncovered, namely the concept of a negative ontology, according to which all substance is completely incomprehensible. This notion constitutes the greatest innovation of Eriugena’s thought. In keeping with his negative ontology, Eriugena downgrades the fourfold division of nature that he had presented at the beginning of his work. A critical survey of the current readings of Eriugena as a Neoplatonist and idealist completes this book.
In jüngerer Zeit rückt das Werk Periphyseon des frühmittelalterlichen Denkers Johannes Scottus Eriugena zunehmend in den Fokus der philosophischen Forschung. Die bisherigen Untersuchungen ordnen das Werk entweder der neuplatonischen Denkrichtung oder der lateinischen Dialektiktradition zu, und richten dementsprechend ihre Interpretation daran aus. Die vorliegende Veröffentlichung hingegen betrachtet vorrangig die Darstellung und Argumentation im Periphyseon selbst, prüft detailliert den Innovationsgehalt und die Überzeugungskraft der Aussagen. Als Ergebnis zeigt sich ein bislang ungesehener Grundgedanke des Werks, der einer negativen Ontologie. Diese Ontologie verneint jegliche Bestimmbarkeit aller Substanz. Sie macht die eigentliche Innovation in Eriugenas Denken aus. Im Hinblick auf diese löst er die zu Anfang des Werks präsentierte Vierteilung der Gesamtnatur wieder auf. Eine kritische Auseinandersetzung mit der bisherigen Einordnung Eriugenas als Neuplatoniker und Idealist rundet das Buch ab.
-
-
-
Entmachtung der Zeichen?
Author(s): Klaus KahnertThis volume presents the first book-length study of Augustine’s philosophy of language. Taking as its theme the relation of language and thought, it highlights the tension in Augustine’s philosophy between a pointed epistemological devaluation of language and a profound consciousness of its ineluctability in tracing the development of his linguistic and cognitive theories. Philosophical-historical considerations brought into play include the Aristotelian-Stoic foundations of Augustine’s epistemology and philosophy of language as mediated through Cicero as well as the critical engagement of medieval philosophers such as Gregorius Ariminensis and Nicolaus Cusanus with central Augustinian tenets. Finally, a look at selected texts of Johann Gottlieb Fichte and Wilhelm von Humboldt provides a modern critical perspective on Augustine’s philosophy of language.Es gibt bisher keine Monographie, die sich exklusiv der Augustinischen Sprachphilosophie widmet. Gegenstand dieses Buches sind die philosophischen Reflexionen Augustins zum Thema Sprache und Erkenntnis. Es zeigt Augustin als Denker, der sich in einem Spannungsverhältnis erkenntnistheoretischer Abwertung der Sprache einerseits und dem Bewuîtsein der Unverzichtbarkeit der Sprache andererseits bewegt. Als philosophiehistorische Studie beschreibt die Arbeit zunächst die — besonders durch Cicero vermittelten — aristotelisch-stoischen Grundlagen und Voraussetzungen der Augustinischen Erkenntnis- und Sprach-theorie, um sie dann in verschiedenen Texten Augustins nachzuweisen. Vor diesem Hintergrund analysiert der Band die Entwicklung der Sprach- und Erkenntnisauffassung Augustins. In einem weiteren Kapitel wird sodann die kritische Auseinandersetzung mittelalterlicher Autoren mit Augustinischen Theoremen untersucht — exemplarisch analysiert werden Texte Gregors von Rimini und Nikolaus’ von Kues. Der letzte Abschnitt blickt — stets mit Rücksicht auf die historische Distanz — anhand ausgewählter Texte Johann Gottlieb Fichtes und Wilhelm von Humboldts aus der Perspektive neuzeitlicher Kontraste kritisch auf die Sprach-theorie Augustins zurück.
-
-
-
Die Entdeckung des Raums
Author(s): Thomas KratzertVon »chaos« zu sprechen, ist en vogue. Seit den 70er Jahren ist der Gebrauch des Begriffs auf einem unaufhaltsamen Vormarsch. Im bereich der Physik reaktiviert, hat der Begriff »chaos« eine popularistische Faszination erlangt, die ihre gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Ursachen hat: Der Technologie-Optimismus schlägt in Skepsis gegenüber dem technischen Fortschritt um, der unbedingte fortschrittsglaube wird in Frage gestellt. Ökologische Probleme zeigen an, daß das ökologische Gleichgewicht ins Wanken geraten ist. In dieser Atmosphäre der Unsicherheit beginnen Physiker und Mathematiker, das bisher von Menschen kontrollierte System »Welt« neu zu durchleuchten. Der Begriff »chaos« scheint für einen Neuansatz geeignet, beheimatet er doch die Doppelperspektivität des Turbulenten und Unvorhersagbaren. Als »deterministisches Chaos« etabliert sich ein antiker Begriff in der modernen Physik.Über den heutigen inflationären Gebrauch des Begriffs »chaos« scheint in Vergessenheit geraten zu sein, daß der Begriff von Hesiod in einem anderen Zusammenhang gebraucht worden ist: Er bezeichnet eine räumliche Größe und ist als begrifflicher Beginn einer Entwicklung im griechischen Kulturraum zu sehen, die zur Entdeckung des Raums als philosophische Kategorie führt. Platon is derjenige griechische Philosoph, der als erster den Raum als ontologische Größe begreift und über den Weg des Denkens zu bestimmen versucht.Die »Entdeckung des Raums« gibt wichtige Impulse für die »arche«-Debatte: Bewegung und Form können unabhängig vom Stoff betrachtet werden. Der Weg für die aristotelische Lehre von den vier Ursachen is bereitet.
Today’s inflated use of the term ‘chaos’ has made us forget the very different context in which it had been used by Hesiod, for whom it designated a spatial magnitude. As such, it stood at the beginning of a conceptual development which led to the discovery of space as a philosophical category. It was Plato who first understood space as an ontological entity and tried to determine it by philosophical reasoning.
-
-
-
Die Einheit der Welt
Author(s): Wolfgang OmmerbornDer Neo-Konfuzianismus bildet mit seinen verschiedenen Strömungen die wichtigste Geistesschule des imperialen China seit der Song-Zeit (960-1279). Er entstand als Reaktion auf die das chinesische Denken in den Jahrhunderten vorher stark beeinflussenden Schulen des Buddhismus und des Neo-Daoismus und versteht sich selbst als eine Rückkehr zu der Essenz der ursprünglichen konfuzianischen Lehre vor der Han-Zeit (206 v.u.Z.-221 n.u.Z.). Wesentliche Elemente in den Theorien der beiden gegnerischen Schulen wurden aber vom Neo-Konfuzianismus absorbiert und haben ihn ohne Zweifel bereichert und neue Elemente in den Konfuzianismus getragen.
Zhang Zai gehört zu den wichtigsten Vertretern des Neo-Konfuzianismus. Er hat dem Begriff Qi erstmals innerhalb der konfuzianischen Schule eine zentrale Bedeutung gegeben. Qi ist ein ontologischer Begriff, der in der Lehre Zhang Zais auf die eine, alle Dinge konstituierende Substanz verweist, deren unaufhörlicher Prozeß des Verdichtens und Zerstreuens das Entstehen und Vergehen der Dingen hervorruft. Einzelding und Universum sind wesentlich gleich, denn sie finden ihre Einheit in der Substanz Qi. Der Mensch hat die Fähigkeit und Aufgabe, im Erkenntnisprozeß die Einheit der Welt zu erfassen und die als ein wesentlicher Aspekt dem Qi immanenten sittlichen Prinzipien (Li) im Denken und Handeln zu verwirklichen. So wird er zum Weisen und erlangt die höchste Stufe des menschlichen Seins.
-