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Doppelformen von ēn- und ōn-Verben im Althochdeutschen
- Source: NOWELE. North-Western European Language Evolution, Volume 66, Issue 2, Jan 2013, p. 170 - 224
Abstract
Bereits die früheste Überlieferung des Althochdeutschen zeigt, dass es schwache Verben gibt, die Flexionsformen nach zwei Paradigmen zeigen. Eine Reihe von althochdeutschen ēn-Verben (Klasse 3) hat Belege, die formal dem Flexionsparadigma der ōn-Verben (Klasse 2) angehören. Im vorliegendenBeitrag wird diesen synonym nebeneinander stehenden Formen (sog. Doppelformen) in Bezug auf Überlieferung und Vorkommen nachgegangen. Insgesamt lassen sich zwanzig ēn-Verben ermitteln, die mehrfach Doppelformen nach der ōn-Flexion zeigen. Das Fränkische erweist sich dabei als Übergangszone zwischen dem Altsächsischen, das synchron bis auf wenige Ausnahmen keine ēn-Flexion kennt, und dem Oberdeutschen mit vielen ēn-Formen. Untersuchungsgrundlage ist das Gesamtkorpus aller bezeugten ēn-Verben des Althochdeutschen.