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Abstrakt
Der Salamander tritt uns in den Künsten in vielen unterschiedlichen Gestalten entgegen: als Schlange, Drache, geflügelter Vierbeiner, Vogel, als haariges oder pelziges und echsenartiges Tier. Seit der Antike verbinden sich mit ihm legendarische Eigenschaften, vor allem Giftigkeit und Feuerresistenz, die ebenfalls verbildlicht wurden. In der Buchmalerei wurde er insbesondere zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert in unterschiedlichen Schriften religiösen, enzyklopädischen und literarischem Inhalts illustriert. Die Darstellung des Salamanders als Pelztier oder Vogel erklärt sich dabei durch eine seit dem 12. Jahrhundert fassbare Verschränkung des feuerresistenten Tieres mit einem feuerresistenten Material, das man wahlweise aus seiner Haut, Wolle oder seinen Federn gefertigt glaubte. Die Eigenschaften, die in der Antike mit asbeston oder amiantos verbunden worden waren, wurden auf den Salamander übertragen, sein Name selbst zum Synonym für ein feuerfestes Material. Erst im 15. Jahrhundert ist in einem Tractatus de herbis die erste naturnahe Wiedergabe eines Feuersalamanders überliefert.